Neben BAföG und Co. gibt es für StudentInnen die Möglichkeit, einStipendium zu ergattern. Geschenktes Geld, für das oftmals keinebesonderen Leistungen erforderlich sind. Worauf bei derBewerbung geachtet werden muss und welche Möglichkeitenoffenstehen.
How to: Stipendium
G
erade StudentInnen stehen häufig vor Geldproblemen. Viele von ihnen zogen in ihreeigene Wohnung, andere müssen für ihr Studium zahlen. Um die Kosten zu decken,reicht auch manchmal kein Minijob. Genau für solche Fälle gibt es Stipendien. Sie
sollen StudentInnen finanziell unter die Arme greifen und im Gegensatz zum BAföG mussnichts zurückgezahlt werden. Klingt alles schön und gut, aber klassische Anforderungen sindbeispielsweise spezielle Begabungen, gute Noten und soziales Engagement. Was also machen,wenn keine dieser Anforderungen erfüllt werden können?
Bekommen nicht nur Überflieger ein Stipendium?
Eines mal vorweg: Auch StudentInnen, die nicht gerade hochbegabt sind, bekommen ein Sti-pendium. Klar hilft es meist bei der Bewerbung, aber notwendig ist es nicht. Der erste Schrittist, sich schlau zu machen, welche Möglichkeiten es gibt. Um bei der Suche nicht den Überblickzu verlieren – es gibt sehr viele Stipendien in Deutschland –, wäre es hilfreich, sich an die je-weilig zuständige Stelle der Hochschule oder Universität zu wenden. Diese bieten Studierendeneine individuelle Beratung und können bei der Auswahl des richtigen Stipendiums sowie beimBewerbungsverfahren helfen.
Wie soll die Bewerbung aussehen?
Ein Stipendium fällt niemanden auf den Schoß, auch wenn StudentInnen zu den Hochbegabtengehören. Das A und O ist die Bewerbung, die meist aus einem Motivationsschreiben und einemtabellarischen Lebenslauf besteht. Im Gegensatz zu dem Anschreiben, dass Unternehmen beieiner Bewerbung verlangen, ist das Motivationsschreiben eher kreativ ausgelegt. Hier kannnach Lust und Laune beschrieben werden, was der wahre Ansporn und warum ausgerechnetdieses Stipendium das richtige ist. Wichtig ist nur, zu überzeugen. Und das geht am besten mitder Wahrheit.
Wenn also Geldprobleme der ausschlaggebende Punkt sind, sollte das im Motivationsschreibenaufgegriffen werden. Zwar nicht im Sinne von „Ich brauche dringend Geld“, sondern eher: „ImLaufe der Zeit ist mir bewusstgeworden, dass das Leben als Student mehr kostet als mir zurVerfügung steht.“ Manchmal ist es sogar von Vorteil, Mitgefühl zu wecken, solange nicht über-trieben wird. Genauso sollten BewerberInnen nicht faul wirken, weil sie beispielsweise keinenNebenjob haben und sich im Nachhinein über den nicht vorhandenen finanziellen Rückhaltbeschweren.
Außerdem sollten immer mehrere Möglichkeiten offengehalten werden. Je mehr Bewerbungengeschrieben und abgeschickt werden, desto höher ist die Chance, am Ende zugelassen zu wer-den. Das bedeutet nicht, die Bewerbungen wahllos an die bekanntesten deutschen Stiftungenzu schicken, sondern nur an diejenigen, die dem eigenen Profil entsprechen. Gerade bei kleine-ren und unbekannteren Anbietern sind die Chancen hoch, ein Stipendium zu erhalten. Mancheklagen sogar über unzureichende BewerberInnen und mangelndes Interesse an ihrerFörderung.
Auf was wird besonders geachtet?
Herausragende Leitungen sind nicht alles, genauso zählt die Persönlichkeit und der familiäreHintergrund. Im Motivationsschreiben soll deswegen hervorstechen, was die eigenen Werteund Prinzipen sind. Beim Auswahlverfahren wird auch drauf geachtet, was bisher an Erfahrun-gen, wie zum Beispiel Praktika, soziale Projekte und ein Auslandaufenthalt, gesammelt wurden.Da kann es natürlich von Vorteil sein, wenn nach dem Abitur nicht gleich anschließend das Stu-dium folgt, sondern eine Art „Gap Year“, in dem der eigene Horizont erweitert und neues Wis-sen gesammelt wird.
WIE KÖNNTE MAN STUDENTEN in ZUKUNFT IHRER MEINUNG NACHBESSER ÜBER DAS ANGEBOT AN STIPENDIEN INFORMIEREN?
58%
Durch mehr und bessere Informationsangebote im Internet
55%
Durch gezielte Beratung begabter Studenten
Durch gezielte Beratung begabter Schüler
54%
50%
Durch Informationsveranstaltungen an den Hochschulen