Früher oder später muss jeder mal ein Bewerbungsgespräch absolvieren. Für so manchen der Alptraum schlechthin, denn es folgt Nervosität und Panik. Aber kein Grund zur Sorge.

Vorstellungsgespräch: Wie Ihr überzeugen könnt

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hr habt euren absoluten Traumjob gefunden und kontaktiert die Personalabteilung. Euer Bewerbungsschreiben ist top, weswegen der Chef euch zu einem Vorstellungsge- spräch einlädt. Erst folgt Freude, dann Panik. Wie soll ich auftreten? Was soll ich erzäh-

len? Was ist, wenn ich es vergeige? Schließlich hängt an diesem Gespräch eure Zukunft.

Tatsächlich, innerhalb weniger Minuten wird entschieden, ob ihr der Stelle gewachsen seid. Schon im allerersten Moment, wenn ihr zur Tür reinkommt, bekommt der Gesprächspartner einen ersten Eindruck. Heißt, ihr müsst in jeder Sekunde entscheidend handeln. Aber das ist gar nicht so leicht, vor allem wenn Reden nicht eure Stärke ist.


Verstellt euch nicht

Ein Punkt vorweg: Bleibt euch selbst treu. Ihr müsst euch nicht verstellen, denn ihr habt ja schon mal mit euren Bewerbungsunterlagen überzeugt. Ihr habt es geschafft, euch von hunder- ten anderen Bewerbern abzuheben. Das ist doch schon einmal etwas. Nehmt euch das als An- sporn und geht selbstbewusst, aber nicht zu arrogant in das Gespräch.

Wenn ihr die Zusage habt und euer Termin steht, bereitet euch seelisch darauf vor. Überlegt euch, welche Fragen kommen werden und wie ihr sie beantwortet. Schaut in euren Schrank und sucht nach einem schicken, aber schlichten Outfit. Macht euch einen Plan, wie ihr an die- sem Tag zum gewünschten Ort kommt, sodass ihr ohne Stress pünktlich erscheint.

Es könnte genauso gut sein, dass euer Gespräch online über Teams, Zoom oder Skype stattfin- det. Wenn dem so ist, habt ihr den Jackpot, denn ihr könnt euch kleine Spickzettel bereitlegen. Auf diesen können die Antworten zu möglichen Fragen stehen, Fakten zum Unternehmen selbst oder motivierende Sprüche, die einen daran erinnern, die Ruhe zu bewahren.

Wenn ihr immer noch aufgeregt seid, macht euch am Abend davor und unmittelbar vor dem Termin einen Beruhigungstee. Gegen Angst helfen auch homöopathische Mittel. Legt euch früh schlafen und versucht nicht, über den morgigen Tag nachzudenken. Steht früh genug auf, da- mit ihr euch in Ruhe fertigmachen könnt. Sagt euch immer wieder, dass ihr das schafft.


Mögliche Fragen

Es könnten alle möglichen Fragen kommen, also könnt ihr euch nicht perfekt darauf vorberei- ten. Meist wird aber nach der Bewerbungsmotivation gefragt. Das ist ganz einfach: Erzählt den wahren Grund eurer Bewerbung. Sagt, dass ihr mit der freien Stelle euren Traumjob gefunden habt. Wenn ihr den Job nur wollt, weil ihr gut bezahlt werdet, solltet ihr das vielleicht verschweigen.

Ganz klassisch werden Fragen zu eurer Persönlichkeit gestellt. Da wäre es nur von Vorteil, sich vorher eine Antwort zurechtzulegen. Es ist gar nicht so einfach, nicht zu arrogant von seinen Stärken und nicht zu demütig von seinen Schwächen zu erzählen. Da ist es wichtig, die richtige Balance zu finden. Schließlich wollt ihr euren Gesprächspartner nicht abschrecken.


Meist will das Unternehmen auch wissen, wie ihr arbeitet – also eure Arbeitsweise. Seid ihr lie- ber für euch alleine oder arbeitet ihr gerne im Team? Wie sieht es mit Struktur und Sorgfältig- keit aus? Könnt ihr unter Druck arbeiten? Da wäre es ebenfalls wichtig, eine gewisse Ausgegli- chenheit zu bewahren. Euer Gesprächspartner erwartet von euch, dass ihr flexibel seid.

Oftmals kommt dazu noch die Frage zu dem Fitting, also warum ihr denkt, zu dem Unterneh- men zu passen oder was euch für die Stelle auszeichnet. Gar nicht so einfach zu beantworten. Ein Vorschlag wäre, nochmals auf eure Stärken zurückzugreifen und diese in die Unterneh- mensstruktur miteinzubauen. Ihr seid sozial? Gut, wenn es hier ein Großraumbüro gibt.

Da der Chef auch sehen will, wie ihr auf unvorhersehbare Situationen reagiert, werden euch manchmal Fangfragen gestellt. Um nicht in die Falle zu tappen, sollet ihr nicht voreilig handeln und euch immer ein paar Sekunden Zeit lassen, um zu antworten. Macht euch keinen Stress, sondern versucht die Ruhe zu bewahren, denn genau das wird von euch erwartet.


Zu guter Letzt sind Spontanitätsfragen ein fester Bestandteil von Bewerbungsgesprächen. Ba- sierend auf euren Antworten werden weitere Fragen gestellt. Wieder eine unvorhersehbare Si- tuation. Bleibt einfach möglichst ehrlich, denn so kommt ihr nicht ins Stolpern. Wenn ihr au- ßerdem seit ein paar Minuten im Gesprächsflow seid, ist es einfacher, die Situation locker zu nehmen.



Dos:

-Beim Beantworten der Fragen Zeit lassen

-Spontan sein, lustige Anekdoten

-Nachfragen, falls etwas nicht verstanden wurde


Don‘ts:

-Nicht genug vorbereitet sein

-Einfältigkeit und Engstirnigkeit

-Alle Benefits, wie Urlaub und Lohn, abklopfen

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